Nach wie vor ist die S51 von Simson sehr beliebt – nicht zuletzt, weil das DDR-Zweirad deutlich schneller unterwegs ist, als vergleichbare „West-Mopeds“. Rein optisch ist allerdings noch Luft nach oben und selbst die Motorleistung lässt sich nochmals steigern – dank der einfachen Bauweise für Schrauber kein Problem.
Offiziell 60 km/h, mit etwas Tuning noch mal deutlich mehr – das ist im Normalfall mit dem Moped-Führerschein nicht zu haben. Laut Fahrerlaubnisverordnung beträgt die zulässige Höchstgeschwindigkeit für Mopeds maximal 45 km/h. Allerdings gibt es Ausnahmen: Die in der DDR seinerzeit in Suhl gebauten Mopeds wie die S51 oder die „Schwalbe“ schaffen mindestens 60 km/h und sie durften vor der Wiedervereinigung mit Moped-Fleppen gefahren werden. Und ausnahmsweise ist das – festgelegt im Einigungsvertrag – noch immer so. Allerdings waren 60 Sachen schon in den 1980ern manch einem Simson-Freund zu wenig – also wurde am Motor gefeilt, was das Zeug hielt. 10 km/h mehr waren immer drin, talentierte Schrauber brachten es auf bis zu 80 km/h Endgeschwindigkeit. Aufgrund der simplen Bauweise der Maschinen ist Tuning am Simson-Motor (der bei der S51 und Schwalbe baugleich ist) für Leute mit etwas handwerklichem Geschick heute noch einfacher: Youtube sei Dank. In zahlreichen Clips wird hier gezeigt wie’s geht. Ein bisschen Feilen und Fräsen an Luftein- und Abgasauslass des Zylinders sowie an der Kolbenführung neben den Überströmkanälen und schon geht die Simson ab wie eine Rakete. Allerdings sollte man nicht versäumen, die Vergaserdüse anzupassen und gegebenenfalls die Zündung neu einzustellen.
Optische Anpassung
Während die „Schwalbe“ im Originalzustand heute absoluter Kult ist, kommt der Möchtegern-Motorrad-Look der S51 doch etwas altbacken daher. Auch hier ist, mit ein paar Tricks, Luft nach oben. Als erstes kommen die hässlichen Schutzbleche dran. Das hintere wird am hinteren Ende einfach ein Stück gekürzt und der Schmutzfänger wieder angesetzt. Vorn muss der Schmutzfänger dran glauben, dann wird beidseitig gekürzt und etwas abgerundet, die nun möglicherweise nicht ganz sauberen Kanten können mit einem Schlitzgummi verkleidet werden. Wer die Gesamterscheinung noch etwas sportlicher haben will, biegt den Obergurt, auf dem die Sitzbank befestigt ist, hinten ein Stück nach oben. Nun werden die spillerigen Federbeine der Normal-Version noch durch die verstellbaren, deutlich kräftigeren der Enduro-Version ersetzt und schon sieht die ganze Sache viel flotter aus. Allerdings muss auch der serienmäßige Gepäckträger dran glauben, denn der passt nun gar nicht mehr ins Bild. Wer den Punkt aufs I setzen will, kürzt noch die Blinkerstangen ein wenig ein und nun ist die Simson praktisch neu designt. Die passenden Original- und Tuning-Ersatzteile für die Simson gibts übrigens nach wie vor, z.B. online auf www.akf-shop.de.