Wenn es um Jobs und Karriere geht, sind Möchtegern-Experten und viele Karriereratgeber der Meinung den richtigen Weg für jedermann zu kennen: Effektivität ist das A und O, gutes Zeitmanagement ist der Schlüssel zum Erfolg und, und, und… — die Liste ist lang.
„Alles Unsinn!”, meint Martin Wehrle in seinem „Lexikon der Karriere-Irrtümer”. Der Leiter der ersten Karriereberater-Akademie in Hamburg kann aufgrund seiner längjährigen und täglich wachsenden Erfahrung beurteilen, aus welchen Gründen, viele Menschen beruflich nicht weiterkommen: „Nicht der Chef, nicht die Firma, nicht die Umstände. Es sind Annahmen im eigenen Kopf. Es sind Karriereirrtümer“
Kann es sein, dass auch Sie auf einen Karriere-Irrtum reingefallen sind? Hier ist eine Auflistung der häufigsten.
Ein schlechtes Abitur verfolgt einen durch die berufliche Laufbahn
Wer sich nach dem Abitur für eine Ausbildung bewirbt, der wird natürlich erstmals nach seiner letzten schulischen Note bewertet. Danach zählt nur noch der höhere Abschluss. Einige Arbeitgeber sehen die Verbesserung zwischen der Abiturnote und der Note in der Ausbildung oder im Studium als etwas Positives und gehen davon aus, dass der Bewerber nach der Schule seinen Weg gefunden hat.
Arbeitslosigkeit entsteht oft durch befristete Arbeitsverträge
Befristete Arbeitsverträge werden oft als Wurzel allen Übels dargestellt. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. Wirtschaftsforschungen belegen, dass vier von zehn Mitarbeitern nach einiger Zeit von befristeten zu unbefristeten Arbeitsverträgen wechseln. Es besteht auch ein gewisses Interesse, vom Arbeitgeber, gute Mitarbeiter behalten zu wollen. Wer also gute Leistungen erbringt, sollte sich nicht vor befristeten Arbeitsverträgen fürchten.
Chefsekretärinnen haben wenig zu sagen
In den Köpfen ist die Chefsekretärin oft machtlos und hat nichts zu sagen. Wer das denkt, der könnte auch Wasser für trocken halten. Der Chef arbeitet oft sehr eng mit seiner Sekretärin zusammen. Oft berät er sich mit ihr, wenn es um Entscheidungen geht. Ihr gesenkter Daumen hat schon manche Probezeit vorzeitig beendet, manche Beförderung vereitelt. Ein gutes Verhältnis zur Chefsekretärin ist also nicht nur gut für das Klima im Büro, sondern kann auch ein Sprungbrett für die Karriere sein.
Das Praktikum ist nur kostenlose Arbeitsleistung
Kostenlos für eine Firma arbeiten. Das grenzt doch an Sklaverei. Der einzige Grund, wieso Praktikumplätze angeboten werden, ist die Einsparung von Gehältern von den bösen Unternehmen.
Die entspricht nicht der Wahrheit – Mit einem Praktikum steht man schon mit einem Bein, mitten im Unternehmen. Wer nun in der Lage ist, seine guten Leistungen zur Schau zu stellen, dem ist die Festanstellung nicht weit. Aus einer Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) geht hervor: 300.000 Deutsche haben 2004 und 2005 als Sprungbrett in die Festanstellung genutzt. 45 Prozent der übernommenen Praktikanten waren zwischen 30 und 40 Jahre alt, 35 Prozent zuvor arbeitslos.
Jobangebote im Saarland finden Sie bei dem saarländischen Jobportal staysaar.de.